Hallo ihr Lieben
Nun sitze ich also wieder zu Hause in der Schweiz mit einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Schweizer(!)schokolade vor dem Laptop, um euch ein paar letzte Zeilen zu schreiben (damit ihr auch alle wisst, dass ich wieder zu Hause bin... :) ).
Meine letzte Woche in Bolivien war sehr schön. Da ich nur noch am Mittwoch im Casa de la amistad arbeiten konnte, ging ich am Montag mit Mauge mit in den Hogar de amor. Dort leben Babies zwischen 2 Monaten bis ca. 2/3 Jahren, welche keine Familie mehr haben und so in diesem Haus eine Unterkunft und Betreuung bekommen (viele werden später adoptiert). Die waren sooo süss! Und das Arbeiten dort war um einiges ruhiger und angenehmer als im Casa de la amistad. :)
Am Mittwoch verteilten wir dann die Weihnachtsgeschenke in meinem Projekt und ich musste mich von allen verabschieden. Auch wenn es nicht immer einfach war, dort zu arbeiten, fiel mir dann der Abschied trotzdem schwer. Das Strahlen der Kinder, welches sie dir schenken, wenn du ihnen auch nur ein bisschen von deiner Zeit schenkst, ist einfach unbezahlbar!
Ins Gefängnis konnte ich leider nicht mehr, da das Programm vor den Weihnachtsferien anders war. Jedoch sah ich im Fernseher, wie es im Gefängnis "meiner" Kinder aussieht, da eine Woche vor meiner Abreise die Insassen anfingen zu protestieren und dies überall im Fernseher zu sehen war. Die Gefängnisse in Cochabamba sind alle überfüllt und es schlafen zum Teil 15-20 Menschen oder noch mehr in einem Raum. Viele schlafen auch auf den Gängen auf dem kalten Betonboden ohne Kissen und Decken. Neben der Platzsituation fehlt es auch an Medikamenten, weshalb sich nun die Insassen zur Wehr stellen. Mich machte dies sehr traurig, da ich weiss, dass in all dem, auch die Kinder von meinem Projekt leben! Und umso überzeugter bin ich von diesem Projekt, weil dadurch die Kinder wenigstens den Tag hindurch nicht im Gefängnis bleiben müssen.
In meiner letzten Woche war ich auch noch viel in der Schule um beim Übersetzen der Homepage (von Spanisch ins Deutsche) mitzuhelfen. Und natürlich hatte ich ganz viele letzte Verabredungen zu Kaffee oder einem Eis, um mich von all den lieben Menschen zu verabschieden.
Ich hab wirklich eine Menge gelernt in Cochabamba - nicht nur sprachlich und bin nun mit ganz vielen Eindrücken wieder nach Hause gekommen.
Danke für all eure e-Mails unds an mich denken. Ich hab mich wirklich immer über alle noch so kleinen Zeilen gefreut! Und nun freue ich mich, euch alle wieder live zu sehen. :)
Hoffentlich bis schon bald.
abrazo rebi