Hallo ihr Lieben
Wie ich hörte und auf einigen Fotos sah, hat es bei euch mächtig geschneit! Da hab ich gleich ein bisschen Heimweh bekommen, denn mit Sonne und Wärme komme ich einfach nicht in Weihnachtsstimmung. Freue mich wirklich seeehr auf den Schnee!Am Freitag fand im Casa de la amistad "la Fiesta de Talentos" (das Fest der Talente) statt. Es war ein sehr schöner Anlass, an welchem auch die Eltern oder Verwandte sehen konnten, was für Talente ihre Kinder haben. Die Kinder waren wirklich seeehr süss und haben alle ihr Bestes gegeben.
Nun habe ich nur noch eine Woche hier. Der Abschied von den Kindern wird mir sicherlich schwer fallen!
Letzte Woche fuhren Andrea und ich noch nach Tarata. Dies ist ein Dorf, welches ca. 35 Kilometer von Cochabamba entfernt liegt und einmal die Hauptstadt Boliviens war (und das mit 5000 Einwohnern, süss nicht?!). Zu verdanken hat es dies dem Präsidenten Mariano Melgarejo, "El presidente loco" (dem verrückten Präsidenten), wie er oft genannt wurde. In meinem Reiseführer steht, "dass er als grausamer Despot herrschte und von allen Präsidenten des Landes derjenige mit der grössten Inkompetenz war. Immerhin regierte er von 1864 bis 1871, was in Bolivien heute noch eine vergleichsweise lange Zeit im Präsidialamt ist. Man kann getrost annehmen, dass Melgarejo grössenwahnsinnig war. Im Tausch gegen ein Pferd verschenkte er 300 000 Quadratkilometer an Brasilien (heute gehört dieser Landstrich zu Paraguay). Besagtes Pferd Holofernes sollte sich nicht die Hufe in Taratas Bach nass machen müssen, deswegen wurde eigens eine kleine Brücke errichtet, die heute noch zu sehen ist. 1871 setzte sein Schwager dem Spuk ein Ende, in dem er Melgarejo umbrachte."
So viel zur Geschichte Taratas. Neben dem ist es ein hübsches Städtchen, welches durch seine Ruhe bekannt ist. Zudem ist es ein typisches Beispiel für die kolonialen Städtchen der Region. Aber sieht selbst:
Tarata |
während unserem Spaziergang durch das Städtchen |
das Fahrrad find ich toll! :) |
die "Dekoration" hat Andrea und mich sehr fasziniert.. :) |
am Hauptplatz |
Andrea und ich sollten für Teresa das köstliche Brot kaufen, für welches Tarata so berühmt sei. Doch leider verkaufte uns die Ladenbesitzerin ein anderes, auf jeden Fall nicht das, welches Teresa wollte... :) Teresa meinte, die wollte einfach ihr altes Brot an die zwei Gringas los werden. Naja.. ich fand das Brot gar nicht so schlecht... :)
Letzten Sonntag hatten wir hier noch einen Autofreien-Sonntag. Bis Abends um 18.00 Uhr durften keine Autos fahren. Andrea und ich nutzten diese Gelegenheit und machten einen Spaziergang durch die Stadt. Überall sahen wir Familien mit ihren Kindern auf Fahrrädern. Ihrem Fahrstil nach zu beurteilen nutzten sie allerdings ihre Fahrräder nur an den Autofreien Sonntagen... Viele BolivianerInnen finden es zu gefährlich, auf der mit Autos befahrenen Strassen, Fahrrad zu fahren. Im Centro hatte es viele Stände an der Strasse mit Essen, Musik und gaaanz viel Schmuck. Andrea und ich fühlten uns wie im Paradies! :)
Kinder mit ihren Fahrrädern in der Innenstadt |
Langsam aber sicher muss ich mich von liebgewonnenen Menschen trennen. Maite ist letzte Woche in den Beni gereist, um ihre Familie zu besuchen. Janina und Andrea sind mit ihr gegangen. Und von meinem "Bruder" Pablo habe ich mich am Freitag verabschiedet. Er ist nach Santa Cruz geflogen, um dort für 5 Jahren zu arbeiten. So bin ich nun mit Teresa alleine im Haus, was nach einer Woche "Full House" (die Schwester von Maite hat mit ihrer Tochter noch eine Woche bei uns gewohnt) ein eher komisches Gefühl ist. Doch ich werde meine letzte Woche hier noch so richtig geniessen!!! Und ev. kommt Andrea noch vor meiner Abreise zurück, um meine Despedida (Verabschiedung) zu feiern.
Ich wünsche euch eine schöne weisse Woche. Geniesst den Schnee!!!
Hasta luego! besitos rebi
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