Freitag, 23. November 2012

Chapare

Hallo ihr Lieben

Wie geht es euch? Hat es schon geschneit? :)

Ich hab momentan immer irgendetwas los und komm gar nicht richtig zum schreiben. Aber beginne nun einfach einmal und schaue wie weit ich komme... :) So seid ihr dann wieder auf dem aktuellen Stand, was bei mir in Bolivien so läuft.

Letzten Freitag hatten wir im Casa de la amistad Promotion der kleinen Kinder, da diese nach den Sommerferien in die Schule wechseln. Das war sehr sehr süss! Einige getrauten sich kaum auf die Bühne zu gehen. Und schön war auch, dass die Mamis aus dem Gefängnis dabei sein konnten. Als Abschluss assen wir dann alle noch gemeinsam zu Mittag. Ich ass das erste Mal auch im Projekt und vertrug das Essen erstaunlich gut. Bis jetzt hatte ich wirklich noch überhaupt keine Probleme - Gott sei Dank!

Am Samstag arbeitete ich dann auch, da wir das Essen für Sonntag vorbereiten mussten. Am Sonntag fand eine Kirmesse statt. Dort verkauften wir Essen, um mit dem verdienten Geld Schuhe und Weihnachtsgeschenke für die Kinder im Projekt kaufen zu können. Es war sehr anstrengend den ganzen Tag in der Sonne Gemüse zu rüsten, Teller zu waschen und Getränke zu schleppen. Doch es war ein sehr sehr schöner Tag und ich denke dieser Tag hat sehr viel zur Beziehung und zum Vertrauen untereinander beigetragen. Die Leute aus dem Projekt wollten mir alle ihre Familie vorstellen und mich die ganze Zeit mit Essen füttern - sehr sehr typisch für die BolivianerInnen! :)

Da wir das ganze Weekend sehr viel gearbeitet haben, hatten wir dann Montag und Dienstag frei. Und so entschlossen sich Roel (Zahnarzt im Projekt) und ich spontan einen Kurztrip in den Chapare (Tor zum Amazonas, je nach Transportmittel 3-4 Stunden von Cochabamba entfernt) zu machen. Wir fuhren am Montagmittag los. Unterwegs wurden wir dann von einer Polizistin rausgenommen, da wir ohne Pass unterwegs waren. Ich hatte lediglich eine Fotokopie dabei (wie immer) und bis jetzt gab es damit noch nie Probleme. Die Polizistin war sehr wütend und sprach ca. 10 Minuten auf uns ein. Wir versuchten normal mit ihr zu sprechen und ihren Chef zu verlangen, doch es half alles nichts. Sie wollte, dass wir zurück nach Cochabamba fahren. Da mein Handy kein Empfang hatte, konnte ich nicht einmal Maite oder Mauge anrufen und so kam es dass wir das erste Mal seit meinem Aufenthalt in Bolivien Schmiergeld zahlen mussten (hätte ich wahrscheinlich nicht gemacht, aber Roel war ein wenig schneller im Verhandeln). Und ganz plötzlich war alles kein Problem mehr und wir durften weiter fahren. Neben all der Schönheit Boliviens ist leider auch dies eine traurige Wahrheit Boliviens. Immer wieder versuchen Polizisten damit ein bisschen etwas dazu zu verdienen.
Ohne grösseren Zwischenfälle (ausser, dass es Roel richtig schlecht wurde und wir deshalb anhalten mussten.... ) erreichten wir schliesslich Villa Tunari im Chapare. Ich staunte über den wunderschönen Anblick des Regenwaldes, der sich uns bot. Wir fanden dann ein hübsches Hotel und verbrachten den restlichen Nachmittag entspannt im Pool. Dort lernte ich einen kleinen Jungen (ca. 7 Jahre alt) kennen, welcher mich doch tatsächlich fragte, ob ich aus Santa Cruz oder La Paz komme. Ich musste soo lachen, mein Spanisch scheint ja richtig gut zu sein. ;)


unser Hotel mit Pool - welch ein Luxus!


Aussicht vom Hotel

Am nächsten Morgen wurden wir während des Frühstücks vom Regen überrascht und so verbrachten wir den Morgen bis 11.00 Uhr im Hotel! :( Danach entschlossen wir uns zum Park der Monos (Affen) zu fahren. Das lustige im Chapare ist, dass es da viele Mototaxis hat und man so überallhin mit dem Motorrad gebracht werden kann. Diese Fahrten waren stets ein wenig Abenteuer und ein paar Mal sah ich mich schon am Boden liegen, aber wir kamen jedes Mal heil an unserem Zielort an. Doch leider war der Park der Monos geschlossen, da die Tiere bei Regen ihr Temperament ändern und anfangen zu beissen... Ich war ein wenig enttäuscht, weil ich sehr gerne in diesen Park gegangen wäre. Doch ich sah doch noch ein paar Affen:


vor dem Eingang des Parks

So fuhren wir weiter zum Park Junglas. Das ist so etwas wie ein Kletterpark, welcher geöffnet hatte.

vor dem Absprung :)


alles gut gegangen! :)

Für mich aus der Schweiz war dieser Kletterpark nichts besonderes, unsere sind viiiiel grösser. Doch es machte trotzdem Spass!

Nachdem wir unseren Mut bewiesen hatten, spazierten wir noch ein bisschen herum, bevor wir dann am späteren Nachmittag den Autobus zurück nach Cochabamba nahmen.


am Fluss im Chapare


riesige Blätter!


Spaziergang durch den Chapare


Villa Tunari nach dem Regen (mit Mototaxi vorne rechts)

Unsere Heimfahrt verlief recht unspektakulär und so kamen wir wieder gut in Cochabamba an. Ich war ein wenig enttäuscht, dass wir nicht mehr sehen konnte, fand es aber schön, dass ich trotz allem noch ein bisschen Regenwald sehen durfe.

Am Mittwuch war dann Censo (Volkszählung) und alle Menschen in ganz Bolivien mussten in ihren Häusern bleiben und warten bis jemand vorbei kam, die Leute im Haus zählte und ein paar Fragen stellte. Dies war aber für uns nicht weiter schlimm, da gerade Andres und Andrea aus der Schweiz (welche beide einmal bei Maite gewohnt haben) zu Besuch waren und wir so unseren Tag gemeinsam im Haus verbrachten konnten. Nach 18.00 Uhr durften wir dann wieder raus und packten diese Gelegenheit gleich mit einer gemeinsamen Joggingtour (ist nicht immer ganz einfach, da das Atmen aufgrund der Höhe ein wenig erschwert ist).

Ja, soweit zu meiner letzten Woche. Ich hab nun nur noch drei Woche und geniesse diese noch in vollen Zügen bevor ich wieder in die kalte Schweiz zurück kehre.

Euch eine gute Zeit und bis schon ganz bald.

abrazo rebi

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