Montag, 8. Oktober 2012

salar de uyuni

Hallo ihr Lieben

Habt ihr es gut? Mir geht es einfach super (trotz Sonnenbrand:) )! Ich durfte mein Wochenende in der Salzwüste von Bolivien verbringen und das war einfach wunderwunderschön und soo eindrücklich!

Aber nun von Anfang an:

Wir (wir sind Daniel, ein Profesor von unserer Schule, Thomas und Larissa mit ihren vier Kindern, Monika, Pablo, Eli und Bettany von der Schule und Olga, welche einmal die Schule besuchte mit ihrem Bruder und einer Freundin) trafen uns um 6.00 Uhr (!) morgens am Busbahnhof von Cochabamba um zusammen nach Oruro zu fahren. Die Fahrt dauerte ca. 4 ein halb Stunden und natürlich fuhren wir nicht ganz pünktlich ab.. Doch während der Fahrt sah ich viel von der Landschaft Boliviens und die Fahrt im Car war angenehmer als erwartet. Um ca. 11.30 Uhr erreichten wir dann Oruro. Eigentlich wollten wir da eine alte Mine besichtigen, doch leider hatte diese geschlossen. So sahen wir uns vom Aussichtspunkt die Stadt an (da gibt es leider nicht viel schönes, Teresa meinte, es sei ein sehr trauriger Ort). Dafür machten wir umso mehr Fotos von uns:


Unsere Gruppe - natürlich mit Werbung für die Schule

Ich mit der Stadt als Hintergrund

Danach gingen wir in ein sehr leckeres Restaurant Mittag essen:

Meine Gemüsespaghetti waren super und ausnahmsweise mit wenig Fleisch! ;)

Nach dem Mittagessen ging es mit dem Zug weiter von Oruro nach Uyuni. Der Zug sollte eigentlich um 14.30 Uhr fahren, fuhr dann aber erst um 15.00 Uhr los. So blieb abermals genügend Zeit für Fotos:

Der Zug war sehr komfortabel. Man konnte sogar die Sitzlehne nach hinten stellen

Ich musste meinen Pulli die ganze Zeit aus- und anziehen, da es eigentlich angenehm warm war, doch sobald es ein bisschen Wind hatte, sofort wieder frisch wurde.

Ich weiss nicht genau, wie lange die Strecke von Oruro nach Uyuni ist, aber ein Zug in der Schweiz hätte dafür sicher viiiiel weniger Zeit gebraucht. Der Zug fuhr wirklich sehr sehr langsam und ratterte gemütlich durch das Land. Doch ich fand das sehr praktisch, denn so konnten wir sehr vieles von der Landschaft sehen - und die war wirklich sehr eindrücklich. Zwischendurch konnte man ein paar Häuser sehen. Keine Ahnung von was die Leute hier in der Abgeschiedenheit des Landes leben. Doch was mich am meisten faszinierte, waren die Flamingos. Wir sahen tausende von Flamingos - einfach wunderschön! Ich hab ja auch schon Flamingos in der freien Wildbahn gesehen, doch so was war wirklich sehr eindrücklich. Leider wurden meine Fotos aus dem Zug nicht besonders gut, aber vielleicht könnt ihr trotzdem ein paar Flamingos entdecken:


Hier kann man bereits Flamingos in der Lagune erkennen

und hier sieht man sie schon ein bisschen besser - viel Spass beim Zählen :)


Diese Büsche gefielen Monika so gut. Wir rätselten weshalb sie wohl diesen Spitz haben. Meine Thesis: Die Leute hier kämen die Büsche jeden Morgen für die Touristen (das würde auch erklären, weshalb hier überhaupt Leute wohnen). Monikas Thesis: Die Lamas fressen die Büsche so schön ab. Ihr könnt selber auswählen, wessen Thesis ihr mehr Glauben schenkt... :)
 Lamas haben wir auch gesehen, doch die brachte ich leider nicht auf meine Kamera.
Währen der ganzen Fahrt lief im Zug der Fernseher. Und wenn ihn jemand von uns abschaltete, da kein spannender Film lief, stand sicherlich in den nächsten fünf Minuten ein Bolivianer auf, um ihn wieder anzuschalten. Später assen wir dann im Speisewagen zu Abend. Da faszinierte uns am meisten der Kellner. Das war einfach unglaublich, wie der es schaffte die Speisen heil aus der Küche an die Tische zu bringen. Der Zug ratterte und rumpelte und der Kellner lief unglaublich schnell von einem Tisch zum anderen um allen das Gewünschte zu bringen. Schon nur wegen diesem Spektakel lohnt sich ein Essen im Speisewagen. :)
Um ca 22.30 Uhr kamen wir dann endlich in Uyuni an. Und es war bitter kalt!!! brrr.. 5 Grad sind im Vergleich zu der angenehmen Wärme in Cochabamba wirklich nicht angenehm. Umso froher war ich um die warme Jacke und Stiefeln von Maite. Und um meine Wollmütze und Handschuhen! Wir übernachteten dann in einem kleinen Hotel in Uyuni. Zum Schlafen hatten wir ca. 4 Decken und wenn du einmal im Bett warst, konntest du fast nicht mehr aufstehen, so schwer waren die Decken. Doch dafür war es schön warm und wir konnten uns von der Reise erholen.
Am nächsten Tag erhielten wir ein einfaches, aber super feines Frühstück, serviert auf Tischen aus Salz. Daniel riet uns, unbedingt Coca-Tee zu trinken, da wir uns auf 3700 Meter über Meer befanden, was nicht allen gut bekommt. Keine Angst, Coca-Tee ist nicht gleich Kokain. Der wirkt super gegen die Höhenkrankheit und ich trinke den jeden Morgen bei Maite zum Frühstück.

unser Hotel
Ausgeschlafen und gestärkt ging es dann endlich in die Salzwüste. Wir fuhren mit zwei Autos, welche immer wieder an bestimmten Orten anhielten. Zuerst fuhren wir zu einem alten Zugfriedhof. Ein Traum für alle FotografInnen. Die Kulisse war wirklich super!

Alte Gleise mit wunderschönem blauen Himmel als Hintergrund

alte Züge


super Spielplatz für Gross und Klein

Viele Fotos später fuhren wir weiter in die Salzwüste hinein. Da ist einfach eine riesengrosse Fläche bedeckt mit Salz - wie ein grosses Meer. Einfach unglaublich! Und natürlich lässt es sich hier tolle Perspektivenfotos machen:

ich halte drei Menschen auf meiner Hand - sooo stark bin ich! :)

Ich steh auf Pringles!

Frauenpower in der Salzwüste

Weiter ging es zu der Kakteeninsel. Da stand einfach in Mitten der Wüste eine Insel voller Kakteen. Wir wanderten ein bisschen darauf herum und machten natürlich wieder tausend Fotos:

sooo viele Kakteen hatte es da!

im Hintergrund die Salzwüste

Autsch

Nach unserem Rundgang assen wir draussen das mitgebrachte Mittagessen unserer Reiseführer. Superlecker! Sogar Schokoladenbonbons gabs zum Nachtisch.
Später fuhren wir weiter zu einem alten Vulkan. Dort liefen wir ein bisschen hinauf und besichtigten alte Skelette. Für die Reiseführer wahr das glaub ich DIE Attraktion, doch ich fand dies nicht so besonders.. :)
Danach ging es schon fast wieder Richtung Uyuni mit einem kurzen Zwischenstopp bei den Salzbergen:

Salzberge im Abendlicht

salar de uyuni
Da die Sonne schon verschwunden war, wurde es wieder kalt. Zum Glück durften wir uns in unserem letzten Hotel mit einer Tasse Tee aufwärmen und frisch machen, bevor es weiter zum Abendessen ging. Danach konnten wir leider nicht mehr im Hotel warten und mussten bereits zum Bahnhof. Doch in der Bahnhofshalle war es überraschenderweise einigermasse warm. Der Zug sollte um Mitternacht abfahren, doch bereits um 23.00 Uhr sagte uns ein Mitarbeiter, dass der Zug Verspätung habe und wir bis 01:30 Uhr warten müssten. Manche schliefen ein bisschen, doch ich war aufgrund der Kälte oder der grossen Menge an Coca-Tee, welche ich getrunken habe, hellwach. Während dem Warten sagte mir ein alter Mann einen Satz, welcher mir sehr passend zu Bolivien schien: Bolivia es rico, pero la gente es pobre (Bolivien ist reich, aber die Leute sind arm). Wie wahr! Wir lernten auch noch eine ca. 19-jährige Deutsche kennen, welche ganz alleine unterwegs war und unterhielten uns ein bisschen mit ihr. Um 02:30 Uhr kam dann endlich unser Zug!!! Ich war soo müde und schlief deshalb die ganze Fahrt bis nach Oruro. Um ca. 9.00 Uhr morgens kamen wir dann in Oruro an. Wir fuhren an den Busbahnhof, um uns in (sehr schmutzigen) Toiletten frisch zu machen. Ich ging mit Monika und ein paar anderen auf die Toilette, während die anderen draussen auf das Gepäck aufpassten. Doch als wir raus kamen, war der Rucksack von Monika verschwunden! Ich konnte das fast nicht glauben, es standen mindestens vier Personen um das Gepäck herum und trotzdem hat es irgendjemand in einem kurzen Augenblick geschafft, den Rucksack zu klauen. Larissa konnte sich später an einen Mann erinnern, welcher in der Nähe lautstark telefoniert hat. Und Pablo meinte, es könnte passiert sein, als eine alte Frau Livia (eine kleine Tochter von Larissa und Thomas) streichelte und sagte, wie süss sie sei und alle Blicke auf Livia gerichtet waren. Keine Ahnung wie es passierte, aber auf jeden Fall fanden wir den Rucksack nicht mehr. Ausser der Fotokamera und der Kreditkarte kam nichts wichtiges weg, doch trotzdem war es ein ziemlicher Dämpfer. Und ich lerne wieder einmal, wie wichtig es ist, seine Sachen einfach IMMER im Auge zu behalten. Es braucht zwei Sekunden und dein Rucksack ist weg. Und jeder kann der Dieb sein. Denn es stehlen bereits kleine Kinder, aber auch Frauen und alte Leute. Doch gleichzeitig lerne ich auch immer wieder von Maite, das dies alles nur Dinge sind. Und Dinge sind ersetzbar. Das Wichtigste ist, dass es uns gut geht und wir am Abend heil von der Schule oder sonst wo zurückkehren, denn das ist hier nicht selbstverständlich!

Nach diesem Schock gingen wir dann richtig frühstücken. Ich weiss leider nicht mehr, wie man unser Frühstück nennt, doch es war auf jeden Fall sehr gut - trotz Käse! :)

unser Frühstück
Danach konnten wir uns dann doch noch die alte Mine und das Minenmuseum anschauen. Doch so ohne Führung war es nicht so spannend. Am frühen Nachmittag fuhren wir dann mit dem Bus nach Cochabamba zurück. Ich war soo müde und schlief fast die ganze Fahrt durch. Monika sagte mir später, dass der Bus zum Teil so schnell um die Kurve fuhr, dass Gepäckstücke von der Lagefläche nach unten fielen und sie wirklich bedenken hatte, ob wir heil in Cochabamba ankommen. Doch von dem bekam ich nichts mit. Nur von dem Zahnbürstenverkäufer, der am Schluss noch in den Bus stieg und ca. 15 Minuten lang seine besonderen Zahnbürsten anpries. Dies ist hier gang und gäbe, dass einfach Leute in den Bus steigen und dir ihre Sachen verkaufen wollen. Der Zahnbürstenverkäufer schien seine Sache nicht schlecht zu machen und verkaufte einige Zahnbürsten. Um ca. 18.00 Uhr kamen wir dann müde, aber voller wunderschönen Eindrücken in Cochabamba an. Wie sehr freute ich mich auf das warme Klima hier, eine Dusche und ein gemütliches Bett! :)

So, aber nun genug erzählt, ich sollte nun schlafen gehen... :)

Hebets guet und bis es anders mau!

abrazo rebi

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